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Tagungsbericht IGPTR-Tagung vom 06. Dezember 2022 in Rheinfelden

Chris Preschke eröffnet die Tagung pünktlich um 09:00 und begrüsst rund 60 Teilnehmende zur diesjährigen Tagung. Ebenso heisst Herr Mühlheim, Administrativer Direktor, die Anwesenden in der Reha Rheinfelden herzlich willkommen und stellt den Betrieb im Wandel der Zeit seit der Gründung 1896 vor. Die Stiftung entwickelte sich in den letzten 125 Jahren von einem Solbadsanatorium für Arme und Kinder zu einem der bedeutendsten Rehazentren der Schweiz.

Als erster Hauptreferent diskutiert Dr. Gianni Rossi die Herausforderungen der interprofessionellen Rehabilitation im ambulanten Setting anhand von 5 Thesen:

  • Ambulante Rehabilitation ist nur dann ambulante Rehabilitation, wenn sie echte Rehabilitation ist
  • Interdisziplinarität ist en vogue – aber in den Köpfen (noch) nicht überall angekommen
  • Der Unterschied zwischen ambulanter und stationärer Rehabilitation – die Spitalbedürtigkeit
  • Hochspezialisierte ambulante Rehabilitation ist beim stationären Anbieter am richtigen Ort – wohnortsnahe Angebote für häufigen Bedarf
  • Ambulante Rehabilitation kommt wegen Fehlanreizen in der Finanzierung nicht zum Fliegen

Dabei macht Dr. Rossi deutlich, dass das Behandlungsteam den Kernpunkt des Begriffs Rehabilitation darstellt, welche aber auch durch die Faktoren Infrastruktur und Intensität der Behandlung geprägt ist. Rehabilitation sei darum weit mehr als nur die Summe von Einzelbehandlungen, schlussfolgert Dr. Rossi.

In der Folge beleuchtet Dr. Peter Oesch die Facetten der interprofessionellen Behandlung im stationären Setting in Zeiten des Fachkräftemangels. Dabei stellt Dr. Oesch innovative Modelle vor, womit sich nicht nur die Behandlungsqualität, sondern auch die Effizienz steigern lässt. Die Frage, wie weit sogar die professionsspezifische Fachkompetenz interprofessionell geteilt werden kann (Transdisziplinarität), provoziert im Auditorium vorübergehend regen Widerstand, welcher sich nach ein paar klärenden Wortmeldungen dann jedoch wieder besänftigen lässt. Im interprofessionellen Setting werde wichtig, dass der Fokus primär auf die Funktionalität gelegt werde (z.B. Arm / Hand) und man sich von den bisherigen Mustern verabschiede (z.B. Neuro- / Muskuloskelettale Reha). Zwei Smartphoneumfragen im Publikum machen deutlich, dass die Anwesenden die vorgestellten Modelle als Förderfaktoren für interprofessionelles Behandeln verstehen und akzeptieren.

Dr. Thomas Benz rundet die Serie der Hauptreferate am Vormittag ab, mit einer Auseinandersetzung über Herausforderungen, Möglichkeiten und Grenzen des interprofessionellen Fachhochschulunterrichts. Dabei sei vorsichtig zwischen professionsspezifischen, gemeinsamen und interprofessionellen Kompetenzen abzuwägen. Zum Schluss liess es Dr. Benz offen, ob Interprofessionalität oder Fachkompetenz das «Huhn oder Ei» darstellen. Es bleibe nach wie vor eine ungeklärte Frage, wovon es wie viel braucht und welche Kompetenz zuerst gefördert werden soll.

Vor dem Mittag präsentieren die Marktstandreferent:innen ihre Themen für den Nachmittag:

  • Daniel Riese geht an seinem Stand der Frage nach, wie die bisher erhobenen Daten betreffend Tele-Rehabilitation aus dem Citizien Science Projekt ansprechend geordnet und präsentiert werden können und hofft auf anregende Ideen und Mitwirkung.
  • Andrea Bärlocher präsentiert an ihrem Marktstand Ideen und Möglichkeiten, wie interprofessionelle Bildungsprojekte im Alltag implementiert werden können.
  • Pierette Baschung Pfister macht am Beispiel des Hospital in Motion Projektes der IGPTR-A darauf aufmerksam, dass für gute Ideen einer Berufsgruppe in den anderen Berufsgruppen zuerst um Akzeptanz geworben werden muss, bevor sich solche interprofessionell umsetzen lassen.
  • Carsten Bohot schafft an seinem Marktstand Raum, um sich über die Herausforderungen in der interprofessionellen Behandlung von Patient:innen mit Amputationen der unteren Extremität auszutauschen.
  • Joachim Schmidt hat an seinem Marktstand aktuelle Resultate aus der interdisziplinären und interprofessionellen Behandlung von Long-Covid-19 Patient:innen zusammengestellt, welche von den Anwesenden ergänzt werden können.
  • Mareile Endhardt sucht an ihrem Marktstand den Austausch insbesondere über die interprofessionelle Begleitung von Angehörigen in der neurologischen Rehabilitation.

Nach der Mittagspause am reichhaltigen Buffet, haben die Teilnehmenden Gelegenheit, sich das Haus und den Betrieb an einer Führung zeigen zu lassen. Danach finden an den Marktständen angeregte und horizonterweiternde Konversationen statt, deren Essenz anschliessend im Plenum von den Marktstandreferent:innen zusammengefasst wird.

Bevor Chris Preschke die Tagung beendet und sich bei Reha Rheinfelden für die vorzügliche Gastfreundschaft bedankt, sowie bei den Anwesenden für ihre aktive Teilnahme, nutzt er die Gelegenheit, Florian Erzer aus dem Vorstand der IGPTR zu verabschieden und ihm für die langjährige Mitarbeit als Vorstandsmitglied, aber auch als Präsident der IGPTR-N zu danken!

IT-Support vom Chlaus

Buntes Treiben an den Marktständen

Eindeutige Ergebnisse der Smartphone Umfrage im Beitrag von Dr. Peter Oesch

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